Vietnam – Land und Leute

25. März 2019

Nun verabschieden wir uns aus Vietnam. Es ist ein wunderbares Reiseland mit freundlichen Menschen.

Was bleibt in Erinnerung?

Der quirlige Verkehr, vor allem in den Großstädten Hanoi und besonders Saigon. Tausende von Mopeds, die sich irgendwie einen Weg durch die Straßen bahnen. Es wirkt chaotisch und verrückt, wie hier gefahren wird. Vorfahrtsregeln scheinen niemanden zu interessieren. Man fährt einfach los und sucht eine Lücke. Es wird auch schonmal auf der falschen Fahrbahnseite – also ganz links – gefahren. Auch Fußwege sind nicht tabu – die Bordsteinkanten sind extra durchgängig angeschrägt, so dass man ganz einfach hoch- und runterfahren kann. Als Fußgänger wartet man nicht, bis die Straße mal frei ist. Da könnte man studenlang warten. Man geht einfach vorsichtig los und nimmt Blickkontakt mit den Mopedfahrern auf. Dann klappt das erstaunlich gut. Nur LKWs, Bussen und PKWs sollte man ausweichen…

Nach einiger Zeit gewöhnt man sich an den Trubel und erkennt, dass die Vietnamesen eher rücksichtsvoll fahren. Es besteht niemand – wie in Deutschland – auf seinem Vorfahrtsrecht, sondern man lässt den anderen eben rein und so fließt der Verkehr erstaunlich flüssig. Paragraf 1 StVO „Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme“ in Reinkultur.

Und was so alles transportiert wird!! Bis zu vier Personen, Werkzeug, Hühnerkäfige, riesige Gemüsetaschen, lange Rohre … einfach alles. Das Schärfste war eine Waschmaschine hinten quer draufgeschnallt, da hatte ich leider den Fotoapparat nicht bei der Hand.

Obwohl die Kommunistische Partei die alleinige Macht besitzt (andere Parteien sind nicht zugelassen) hat das Land sich völlig der kapitalistischen Wirtschaft verschrieben. Es gibt allerdings kaum große Betriebe, geschweige denn Konzerne. Nur ein paar ausländische Investments (z.B. Samsung). Aber anscheinend fast jeder Vietnamese hat sein eigenes Business. Handel, kleine Produktion, Dienstleistungsgewerbe, jeder versucht irgendwie, Geschäfte zu machen. In Südvietnam ist das noch ausgeprägter. Es gibt auch kaum große Kaufhäuser oder Supermärkte, sondern man kauft in den vielen kleinen Läden ein. Einer unserer Reiseführer hat uns mal erklärt, der Kühlschrank ist eigentlich nur zum Bier kalt stellen da, da man die Lebensmittel täglich frisch auf den unzähligen Märkten einkauft. Das war sicherlich etwas übertrieben, aber doch charakteristisch. Apropos Bier, das vietnamesische Bier schmeckt überall gut, besonders die Marken Saigon und Tiger.

Das Wetter im März ist zwischen Nord- und Südvietnam recht unterschiedlich. Während in Nordvietnam einem bei ca. 20°C lediglich die recht hohe Luftfeuchtigkeit zu schaffen macht, ist es in Zentral- und Südvietnam richtig heiß. Über 30°C bei hoher Luftfeuchtigkeit bringen einen den ganzen Tag zum Schwitzen. Viel Wasser, Kopfbedeckung und reichlich Sonnenschutz sind geboten. Aber im Vergleich zur kalten Heimat entschädigt die sehr hoch stehende Sonne.

Auf Wiedersehen, Vietnam. Es war sehr schön hier.

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